Weinbau mit Herz, Hand und Kopf

 

 

Uns wurde ein wunderbares Stück Land anvertraut, das wir so sorgsam wie möglich bearbeiten wollen. Dabei sind die Ansprüche an uns selbst sehr groß und die Herausforderungen nehmen – in Zeiten von tiefgreifenden Klimaveränderungen – mit jedem Jahr zu. Nicht zuletzt für Familienunternehmen gilt: Weinbau muss Umweltschutz und den Erhalt von Biodiversität und natürlicher Ressourcen in Einklang mit wirtschaftlicher Arbeitsweise bringen. Gesunde Weinbergsböden bilden die Grundlage für diese Generationen, und für alle, die nachfolgen.

 

Wir arbeiten im Bewusstsein, Verantwortung für unsere Umwelt zu tragen. Das bedeutet, jeden Tag mit größtem Respekt vor der Natur – dem Boden, den Pflanzen, den Tieren und unseren Mitmenschen – zu handeln. 

Im Detail heißt das Heimat schaffen, für Bienen, Ameisen, Schmetterlinge, Insekten, Würmer, Vögel. Und vor allem um die „Unsichtbaren“ geht es, um die Mikroorganismen. Sie machen unsere Böden lebendig.

Biologische Vielfalt entsteht durch Aufbrechen der Monokulturen, durch das Einsäen von Blumen, Getreide, Gewürzpflanzen und Kleearten. Sie bereichern unsere Weingärten, sie wurzeln tief, lockern die Erde, mobilisieren Nährstoffe, bringen Vielfalt. Begrünung ist Belebung der Böden und stärkt schlussendlich auch die pflanzeneigene Abwehrkraft der Reben.

Belebung gelingt zudem durch gut ausgeführte, fachkundige Kompostierung.
Kuhmist vermengt mit Stroh, Gesteinsmehl und Trester, wird von unzähligen Regenwürmern über viele Monate zu nährstoffreicher Erde umgewandelt, die dann als Düngung ausgebracht werden kann. Außerdem grasen im Winter wieder Schafe in unseren Weinbergen. Wir versuchen damit, uns der gesunden Kreislaufwirtschaft, wie sie von unseren Vorfahren gepflegt wurde, anzunähern und freuen uns, dass die Tiere wieder Teil unserer Landwirtschaft sind.

Biodiversität, dieses viel verwendete Schlagwort, hat unglaublich viele Facetten. Ein Aspekt, der oft vernachlässigt wird, ist jener der genetischen Vielfalt. Uns ist sie seit langer Zeit ein Herzensanliegen. Genetische Tiefe im Pflanzgut ist Voraussetzung für ein breites Aromaspektrum und Komplexität im Wein, bildet aber auch die Grundlage für einen stabilen, resilienten Weinberg. In den letzten Jahren haben wir deshalb verstärkt auf sélections massale (Einzelstockvermehrung) gesetzt, Experimente mit den unterschiedlichsten Sorten aus vielen verschiedenen Ländern gemacht, unsere eigenen alten Reben weitervermehrt, um so die größtmögliche genetische Diversität zu sichern. 

Weniger ist mehr

Gesunde Trauben zum perfekten Zeitpunkt und selektiv von Hand gelesen, bringen Lagencharakteristik und Eigenheit des Jahrgangs unverfälscht in die Flasche. Wir begleiten unsere Weine im Keller, aber wir verändern sie nicht und greifen sehr wenig in die natürlichen Prozesse ein. Dazu zählt natürlich auch der Verzicht auf chemische Zusätze.

Worauf wir hingegen großen Wert legen ist der stete Kontakt der Jungweine mit ihren Hefen: Battonâge und lange Hefelager erzeugen Komplexität und sind das Fundament für natürliche Stabilität. Auf diese Weise erhalten wir Weine mit Harmonie, die Bestand hat.